Das Dialogprojekt

Zeitraum:

 20.09.2025 – 30.11.2025

Alter:

 ab 12 Jahren

Bereich:

 Ethik, Geschichte, Kunst, Philosophie, Religion

Themen:

 Frauenrechte, sexuelle Gewalt

Wie kann das Unsagbare, das Peinliche, der schmerzvoll Erlebte von betroffenen Kindern und Erwachsenen einer Umgebung mitgeteilt werden? Wir haben mit der „Mauer des Sprechens“ ein Dialogprojekt geschaffen, in dem das Gespräch über Hierarchien und Altersgrenzen hinweg angeregt wird.

Es entsteht eine Mauer, die den Dialog zwischen Jugendlichen und Erwachsenen und zwischen den Geschlechtern anregt. Die Mauersteine sprechen für sich…

Weitere Mauersteine

Warum „Mauer des Sprechens?“

Wir wissen, dass nur wenige Menschen den Mut habern, sich mit dem Erlebten der Umgebung gegenüber mitzuteilen. Sie umgibt eine „Mauer des Schweigens“ und die ist sehr dicht.

Deswegen haben wir dieses Sprachspiel gewählt, weil schon diese Überschrift nachdenklich macht.

Wie entstand die Aktion

Es war zunächst ein höchstpersönliches Erlebnis aus dem unmittelbaren Umfeld. Mit einer Grundidee gingen wir in einen Workshop mit einer Realschulklasse in Kerpen.

Die Jugendlichen waren sofort Feuer und Flamme und starteten die gemeinsam entwickelte Aktion an ihrer Schule

Mauersteine aus Papier – A5

0,05 Euro pro Mauerstein – bestellen im Online-Shop

Papierbahn für die Mauer – eine Rolle Plotterpapier

90g/m² – Breite: 91 cm – Länge: 25 Meter
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Unser aktuelles Angebot:

100 Mauersteine
5 Filzstifte, verschiedene Farben
Papierrolle 25 Meter x 91 cm Breite

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Beim evang. Kirchentag in Bremen stellten wir 2009 die Aktion MAUER DES SPRECHENS vor – mit großem Erfolg. In allen Altersstufen wurde intensiv diskutiert.

Es wurde gelacht, geweint, diskutiert… es ließ niemanden unberührt. Oft wurde uns gesagt, dass sie erleichtert weitergehen und sich nicht mehr so allein fühlen.

5 Schulklassen…

Im Landtag NRW durften 5 Schulklassen 5 Tage lang die Abgeordneten des Haus ansprechen und interviewen konnten. Es gab lange ernste Gespräche, von denen beide Seiten begeistert waren.

Das Ergebnis waren mehr als 200 Botschaften, teilweise sehr persönlich, die die Jugendlichen mit Stolz der Presse präsentierten.

Eine großartige Freiheit

Die Jugendlichen nutzten die große Freiheit aus, filmten mit unseren Kameras die Abgeordneten beim Interview und baten sie um IHREN Stein mit IHREM Statement.

Von den Abgeordneten erhielten wir positive Rückmeldungen. Sie waren begeistert von Jugendlichen und sagten, sie hätten viel von ihnen gelernt.

Mehr zur Aktion MAUER DES SPRECHENS im Landtag NRW

Der Sozialminister von NRW Guntram Schneider hatte 2011 Organisationen eingeladen, im von den schlimmsten Formen von Kinderarbeit zu erzählen. Wir trugen die Situation der Kinder vor, die ihren Körper verkaufen müssen, weil ihre Familien zu arm sind.

Gemeinsam beschlossen wir, dass fünf Schulklassen eine Woche lang die Abgeordneten des Landtages auf dieses Thema und das Equivalent in Deutschland ansprechen, sie interviewen und sie um ihr Statement auf dem Mauerstein bitten dürfen.

Großes Lob an das Veranstaltungsmanagement des Landtages NRW: Wir haben selten soviel Unterstützung erlebt und das hat wahrscheinlich genau mit dem Thema zu tun!

Vorbereitung

Wir bereiteten die Schulklassen intensiv auf das Thema, ihre Rolle als Interviewer und Inhalt und Sinn der Aktion vor. Drei Schulklassen waren zuvor bereits mit dem Thema und der Aktion intensiv befasst, für die anderen war es Neuland. Aber alle waren begeistert von der Möglichkeit, gerade bei diesem Thema, was allen persönlich nahe ging, wichtige Politiker*innen zu informieren.

Rollenverteilung

Jeweils zwei Jugendliche sprachen die Abgeordneten an, filmten und interviewten. Im Anschluss baten sie sie, Mauersteine mit ihrer Botschaft zu beschriften. Andere blieben in der Nähe des Standes, erklärten die Aktion und animierten die Abgeordneten ihr Statement abzugeben. Andere blieben am Stand und sorgten dafür, dass die Mauersteine zu einer Mauer zusammengeklebt wurden.

Wir haben das Thema sexualisierte Gewalt an Kindern seit 2006 intensiv mit Jugendlichen in Schulen und Jugendeinrichtungen bearbeitet. Dabei stellen wir die Aktionen in den Mittelpunkt. Wir haben beobachtet, dass Jugendliche in Bildungsaktionen schwere Inhalte besser aufnehmen können, vor allem, wenn sie dabei Erwachsene aufklären können.

2010 Angst-Orte suchen

Es begann in einem nächtlichen Gespräch beim Workshop über sexuelle Gewalt in Kriegen in Ysselsteyn. Zwei Jugendliche der Aktivgruppe Fair Friends hatten Ängste angesprochen. Das Gespräch blieb unter uns, wurde aber zum Ausgangspunkt für unsere Aktion „Angst-Orte“.

Jetzt waren wir hellhörig geworden und gingen in weiteren Treffen auf die eher versteckten Formulierungen, hinter denen wir Angst vermuten konnten, ein. Zunächst schien den Jugendlichen die Übung zu fehlen, darüber zu sprechen.

Wir nahmen die Geschichten auf, über die wir in den vergangenen Monaten schon gesprochen hatten: Kinder in der Kinderprostitution, Kinderarbeit oder als Kindersoldaten. Über die Ängst dieser Kinder konnten die Jugendlichen gut sprechen. Auch über Ängste von Rollstuhlfahrern in ihrer Stadt.

Einmal in Gang gekommen, war großes Interesse an einer Aktion zu spüren. Die war schnell entwickelt. Von allen Ortsteilen wurden Stadtkarten hochkopiert und Arbeitsgruppen gebildet.

Die trugen dann ihr eigenes Wissen über Orte, in denen es ihnen manchmal mulmig wurde zusammen. Danach befragten sie ihre Mitschüler*innen, die im gleichen Stadtteil lebten. Aus den vielen Notizen über Angst-Orte und die vorgeschlagenen Lösungen suchten sie die wichtigsten heraus und trugen sie in ihren Stadtplan ein.

Wichtig ist uns, dass die Botschaften der Jugendlichen die Politik erreichen. Die Bürgermeisterin von Kerpen, Marlies Sieburg, war schnell bereit und ludt die Jugendlichen zu sich ein.

Die konnten ihr, dem Jugendamtleiter und der Polizeichef ihre Erkenntnisse vorstellen. Anhand der Botschaften der „Mauer des Sprechens“ und ihres Angst-Orte-Projektes zeigten sie die Probleme der Jugendlichen auf.

Rathaus Kerpen

Präsentation im Kerpener Rathaus
Präsentation des Kerpener Stadtteils Sindorf
Präsentation des Kerpener Stadtteils Horrem
2009 Aufruf für ein gewaltfreies Weihnachten

Es brannte den 112 Jugendlichen der Aktivgruppen von FRIEDENSBAND nach einem intensiven Jahr Beschäftigung mit sexualisierter Gewalt auf den Nägeln:

„Die Jugendlichen der Bewegung LAND OHNE ANGST bitten zu Weihnachten alle Menschen, ihren Kindern ein gewaltfreies Weihnachten zu schenken. Für viele Kinder ist das ein ganz besonderes Geschenk.

Würden alle Erwachsenen hinschauen und ihre Verantwortung als Angehörige ernst nehmen, könnte viel Leid vermieden werden. Besonders sexuelle Gewalt zerstört das Leben der Kinder für immer.“

Die Botschaft der Jugendlichen löste Bestürzung aus.

2009 Ysselsteyn – Workshop auf dem Soldatenfriedhof

Im Begegnungszentrum Ysselsteyn in den Niederlanden, nahe Venlo

Findet ihr die Aktion gut?

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