Direkter Kontakt nach Afrika

Alter:

 ab 14 Jahren

Bereich:

 Ethik, Geschichte, Philosophie, Religion

Themen:

 Angst, Asyl, Flucht, Politik

Europa tut alles, um sich abzuschotten. Wir wollen nicht, dass die Menschen zu uns fliehen. Wir wollen nicht, dass die Menschen bei uns bleiben. Für diese Maxime geben wir ungeheuer viel Geld aus und setzen andere Staaten unter Druck.

Verstehen wir die Menschen?

In Nordafrika ist Tunesien zu einem Hotspot geworden. Hier stranden die Fliehenden aus vielen Ländern und hoffen auf eine Überfahrt nach Europa.

Schon der Weg bis dorthin ist gefährlich. Viele Menschen verdursten in der Wüste oder werden überfallen und getötet. Aber sie treibt der Wunsch nach einer besseren Perspektive, auch, wie wir wissen, im Mittelmeer tödliche Gefahren lauern.

Erzeugt das bei uns Kopfschütteln? Können wir uns nicht hineinversetzen in Menschen, die solche Entschlüsse fassen.

Flucht aus Deutschland

Blicken wir zurück. Es gab eine Massenflucht von jungen Menschen, die ihr Glück in fernen Ländern suchten.

Eine bekannte Stadt in Brasilien heißt „Teutonia“ und gefühlt jeder Zweite hat einen deutschen Namen. Im 19. Jahrhundert war Deutsch eine der meistgesprochenen Sprachen in den USA.

Getrieben von Armut und Perspektivlosigkeit nahmen sie Überfahrten inkauf, die mindestens so gefährlich wie die über das Mittelmeer, nur viel länger. Sie gelten heute als Helden.

Referent: Mirco Keilberth, Tunis berichtet erlebt täglich das Elend der Flüchtlinge.

Evtl. zugeschaltet: Dr. Ibrahim Foumata, Tunis, Flüchtling und Arzt.

Günter Haverkamp Journalist moderiert und bringt die deutsche Sicht ein.

Wir laden bevorzugt Klassen oder Gruppen ein, sich mit dem Thema Migration auseinanderzusetzen. Aber alle, die sich dafür interessieren, sind herzlich eingeladen zu einem spannenden Online-Seminar mit dem Afrika-Korrespondenten Mirco Keilberth.

Im unmittelbaren Ausstausch mit ihm erleben die Schüler*innen hautnah die Situation von Menschen, die mit großen Hoffnungen ihre Heimat verlassen haben und nun in einer Falle sitzen.

Mirco Keilberth berichtet seit 2011 von den Umstürzen und den folgenden Übergangsprozessen in Nordafrika. Bis 2014 bereiste er von Tripolis aus Libyen. Zur Zeit lebt er in Tunis. Für den Arte Film „Flucht nach Europa“ wurde er zusammen mit Kollegen für den Grimme Preis nominiert. Neben seiner journalistischen Arbeit organisiert der Kulturwissenschaftler aus Hamburg Fotoausstellungen zu dem Thema Migration. Seit 2009 arbeitet FRIEDENSBAND eng mit Mirco Keilberth in Schulprojekten zusammen.

Auslandsjournal-Beitrag
„Tunesiens Rolle im Flüchtlingsdeal
Europas willige Wächter“ von Anne Arend und Mirco Keilberth, 05.02.2025 – Video – 6:27 Minuten

Ein Mensch darin hat uns besonders beeindruckt: Dr. Ibrahim Foumata. Er setzt sein Leben ein, um anderen zu helfen. Wir nahmen Kontakt mit ihm auf und lernten einen erstaunlichen Arzt kennen.

Aktuelle Berichterstattung von Mirco Keilberth

Neue Feindbilder in Nordafrika von Mirco Keilberth, taz, 04.04.2025

Milizionäre jagen Migranten von Mirco Keilberth, taz, 19.03.2025

Ein Arzt kämpft

Dr. Ibrahim Foumata, ein junger Arzt aus Sierra Leone, ist Tag und Nacht im Einsatz, um den Flüchtlingen die nötigste medizinische Unterstützung zu geben. Das ist nicht erwünscht. Wird er dabei erwischt, könnte er in die Wüste verschleppt oder ins Gefängnis gesteckt werden.

Sein „Krankenhaus“

Zusammen mit der Gemeinschaft der Flüchtlinge konnte er ein Zelt aufbauen… sein „Krankenhaus“. Hier holt er Babys auf die Welt und versorgt Verwundete. Er hat Angst um die vielen Kinder, die an Infektionen sterben, weil er keine Medikamente hat.

Der direkte Draht

Im Online-Workshop am 10.07.2025 gibt er Auskunft über die gesundheitliche Situation der Menschen. Er sieht das Elend täglich und oft genug sind ihm die Hände gebunden.

Ausgerechnet am Weltflüchtlingstag, also am 20.06.2025, zerstörten tunesische Ordnungskräfte das „Krankenhaus“ von Dr. Ibrahim Foumata. Das Zentrum der Gesundheitsversorgung für viele Flüchtlinge in einer ausweglosen Situation existiert nicht mehr.

Aber Dr. Foumata gibt nicht auf und wir wollen ihm helfen.

Mit unserer kleinen Spendenaktion konnten wir bereits 320 Euro, oft mit Hilfe von Schüler*innen nach Tunesien überweisen. Dr. Foumata konnte dafür dringend benötigte Medikamente kaufen.

Jetzt müssen wir ihm helfen, wieder ein „Krankenhaus“ aufzubauen. Wir schätzen, dass er dafür 850 Euro braucht.

Wir werden wieder, wie beim Seminar am 09.04.25 versuchen, den Arzt Dr. Ibrahim Foumata einzuladen, der mit wackeligem Handyempfang aber sehr empatisch den Jugendlichen die aktuelle Situation vermittelte.

Online-Workshop: „Migration – warum fliehen Menschen?“

04/2025

Online-Workshop: Migration – warum fliehen Menschen? mit Afrika-Korrespondent Mirco Keilberth Die Auseinandersetzung um das Thema Migration geht auch an den Jugendlichen nicht vorbei. Einerseits, weil viele von ihnen selbst eine Migrationsgeschichte haben und bei ihnen die Angst wächst, auch sie könnten von den Verschärfungen betroffen sein. Es war für die Klasse 9b der Kardinal-von-Galen-Hauptschule Dülmen […]

Online-Workshop:
Migration – warum fliehen Menschen?

mit Afrika-Korrespondent Mirco Keilberth

Die Auseinandersetzung um das Thema Migration geht auch an den Jugendlichen nicht vorbei. Einerseits, weil viele von ihnen selbst eine Migrationsgeschichte haben und bei ihnen die Angst wächst, auch sie könnten von den Verschärfungen betroffen sein.

Es war für die Klasse 9b der Kardinal-von-Galen-Hauptschule Dülmen eine besonders spannende Schulstunde. Im unmittelbaren Austausch mit ihm erleben die Schüler*innen hautnah die Situation von Menschen, die mit großen Hoffnungen ihre Heimat verlassen haben und nun in einer Falle sitzen.

Mirco Keilberth berichtet seit 2011 von den Umstürzen und den folgenden Übergangsprozessen in Nordafrika. Bis 2014 bereiste er von Tripolis aus Libyen. Zur Zeit lebt er in Tunis. Für den Arte Film „Flucht nach Europa“ wurde er zusammen mit Kollegen für den Grimme Preis nominiert.

Mirco Keilberth hatte in einem kürzlich gesendeten Beitrag für das Auslandsjournal Dr. Ibrahim Foumata vorgestellt, der verzweifelt versucht,  als Arzt den Flüchtlingen die nötigste medizinische Unterstützung zu geben. Das ist nicht erwünscht. Wird er dabei erwischt, wird er in die Wüste verschleppt oder ins Gefängnis gesteckt. Es ist verboten, ihm Medikamente für seine Hilfe zu geben. Es gelang tatsächlich, Dr. Foumata per Handy in die Zoom-Sitzung einzuladen und obwohl die Bilder oft einfroren und er hin und wieder nur schwer zu verstehen war, folgten die Jugendlichen wie gebannt dem Geschehen und stellten viele Fragen, die Dr. Foumata souverän beantwortete. Beispielsweise wünschten sich die Jugendlichen, dass er ihnen sein „Krankenhaus“ zeigt. Prompt stand er auf und zeigte das Zelt, in dem er praktizierte.

In jedem Fall wollten die Jugendlichen ihm nun helfen, die Medikamente kaufen zu können, die er dringend brauchte. Sie verkauften Waffeln und nahmen damit 56,58 Euro ein, die wir zusammen mit anderen Spenden an Ibrahim übersenden.

 

Verantwortlich für den Inhalt

Günter Haverkamp
Aktion Weißes Friedensband e.V.
Himmelgeister Str. 107a
40225 Düsseldorf
www.friedensband.de
haverkamp@einmischen.jetzt

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